„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (I. Kant)

Philosophie bedeutet „Liebe zur Weisheit“. Im Philosophieunterricht versuchen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Lehrkraft und Philosophinnen und Philosophen (in Form von Texten oder Textausschnitten) der Weisheit etwas näher zu kommen, indem sie über grundlegende Fragen nachdenken:

  • Ist die Welt wirklich so, wie wir sie wahrnehmen?
  • Was ist gerecht?
  • Was macht mich als Person aus?
  • Warum haben Kinder nicht die gleichen Rechte wie die Erwachsenen?
  • Darf man zur Not lügen?
  • Sind Menschen auch nur Tiere? Oder was ist der Unterschied?
  • Vereinsamt der Mensch in sozialen Netzwerken wie Instagram?
  • Kann Böses schön sein?

In vielen Fällen können die Schülerinnen und Schüler selbst eine Leitfrage stellen, wobei in jedem Schuljahr alle Bereiche der Philosophie behandelt werden sollen:

  • Was ist der Mensch? (Anthropologie)
  • Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie)
  • Was soll ich tun? (Ethik)
  • Was darf ich hoffen? (Metaphysik)
  • Was ist schön und was ist hässlich? (Ästhetik)

Je älter die Schülerinnen und Schüler sind, desto komplexer werden die Fragen.

Aktivitäten:
Im Philosophieunterricht denken Schülerinnen und Schüler über eigene oder gesellschaftliche Probleme nach und treten in einen Austausch miteinander sowie mit philosophischen Standpunkten. Dabei erlernen sie das Handwerkszeug, um angemessen zu argumentieren und eigenständig zu urteilen. Ziel des Philosophieunterrichts ist demnach die Schulung des Urteilsvermögens, um tradierte Denkweisen, gesellschaftliche Debatten oder persönliche Erfahrungen kritisch zu überprüfen.
Dazu erweitern Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit zur sachorientierten und begrifflich präzisen Beteiligung an mündlich und schriftlich geführten begrifflich-argumentativen Problemerörterungen (Diskursen) und suchen nach adäquaten präsentativ-kreativen Ausdrucksformen.
Schülerinnen und Schüler erlernen, Theorien und Argumentationen zu rekonstruieren, Prämissen und Schlussfolgerungen zu explizieren und eigenständig argumentativ konsistente sowie adäquate Deutungen zu formulieren.

Beispiele Unterrichtsergebnisse:

  • Gedankenexperimente
  • Dilemma-Diskussionen
  • Bildbetrachtung /-analyse
  • Heißer Stuhl

Bildungsplan Sek I

Bildungsplan Sek II

Das erwartet die Schüler in den einzelnen Stufen:

Philosophie wird am Marion Dönhoff Gymnasium  ab Klasse 8 unterrichtet.

Das Fach Philosophie wird in der Mittelstufe in den Jahrgängen 8 bis 10 im Wahlpflichtbereich II (alternativ zu Religion) angeboten.

Aktivitäten

Im Philosophieunterricht in Jahrgang 8 soll bei den Schülerinnen und Schülern Offenheit gegenüber philosophischen Fragen und Problemen erzeugt werden. Auch die Bereitschaft sich auf das eigene Urteil und die eigene Wahrnehmung zu verlassen soll gestärkt werden. Damit die Schülerinnen und Schüler das Fragwürdige in der Lebenswelt wahrnehmen, beginnt der problem- und handlungsorientierte Philosophieunterricht meist mit Experimenten, die Zweifel an unserer Wahrnehmung erzeugen: Wir verbinden uns die Augen und erleben so den Schulhof oder wir lassen uns von optischen Täuschungen verwirren. Außerdem setzen wir uns mit der eigenen Identität, also mit der Frage nach dem eigenen Ich auseinander. Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Jahrgang ist das Argumentieren: Wie kann ich andere von einem Standpunkt überzeugen? Was unterscheidet ein gutes von einem schlechten Argument? Woraus besteht ein Argument? Die Schülerinnen und Schüler lernen Gegenpositionen einzunehmen, Argumente zu verstehen und passende Gegenargumente zu finden, indem sie z.B. amerikanische Debatten, eine Fish-Bowl-Diskussion oder kontrollierte Dialoge durchführen.

In Jahrgang 9 ist ein Schwerpunkt die Vorbereitung auf das Sozialpraktikum, das seit dem Jahr 2017 in der Themenwoche durchgeführt wird. Es wird sich mit der Frage befasst, warum man überhaupt soziales Engagement zeigen sollte. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit einem Thema aus dem Bereich der Metaphysik, wie zum Beispiel das Leib-Seele-Problem oder dem Leben mit dem Tod. Außerdem befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Apologie des Sokrates‘.

In Jahrgang 10 sollten sich Schülerinnen und Schüler entschieden haben, ob sie in der Oberstufe Philosophie oder Religion wählen möchten, da in diesem Jahr wichtige Grundsteine für die Oberstufe gelegt werden. Inhaltlich geht es um ethische Positionen (Utilitarismus und Deontologie) und erkenntnistheoretische Grundlagen.

Die Schülerinnen und Schüler lernen

  • Werkzeuge für die Texterschließung kennen, denn die Texte, die wir lesen, werden zunehmend komplexer.
  • eine Argumentation zu analysieren, denn nur wer die gegnerischen Argumente genau erfasst, kann sie in der Diskussion widerlegen.
  • die eigenen Gedanken strukturiert schriftlich darzulegen, denn nur wer sich mündlich wie schriftlich verständlich ausdrückt, kann überzeugend argumentieren.
  • und natürlich grundlegende Fachkenntnisse in den Bereichen Erkenntnistheorie, Ethik, Anthropologie, Metaphysik und Ästhetik.

Einige Produkte, die im Philosophieunterricht entstanden sind, finden sich unter den folgenden Links.

Beispiele Unterrichtsergebnisse

In der Oberstufe wird Philosophie am MDG zweistündig auf grundlegendem Niveau angeboten.

Aktivitäten

In der Oberstufe wird Philosophie als Grundkurs angeboten. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich philosophische Denkansätze (d.h. Fragestellungen und Positionen) aus den Arbeitsbereichen „Sprache und Erkenntnis“, „Anthropologie und Kultur“, „Ethik und Politik“, „Metaphysik“ sowie „Ästhetik“. Auch in der Studienstufe ist der Unterricht problemorientiert, d.h. es wird der Bezug zu lebensweltlichen Problemen und Fragen gesucht. Die Schülerinnen und Schüler einigen sich vor diesem Hintergrund für das jeweilige Semester auf eine (oder mehrere) Fragestellungen, an denen sich der Unterricht orientiert. Dabei müssen die jeweiligen Vorgaben des Zentralabiturs berücksichtigt werden.

Den Semestern sollen außerdem unterschiedliche methodische Schwerpunkte zugrunde liegen; z.B. Erkennen und Problematisieren philosophischer Probleme, Analyse philosophischer Texte, Gesprächsführung, Entwicklung selbstständiger-philosophischer Diskursfähigkeit in Kleingruppen, Schreiben, vertiefende schriftliche Problemreflexion (z.B. Essay), präsentative Formen (Bilder, theatralische Formen (Dialoge), Film).

Beispiele Unterrichtsergebnisse:

  • Im ersten Semester haben Schülerinnen und Schüler für die Frage „Wie erkennen wir die Welt?“ beispielsweise Modelle zur menschlichen Wahrnehmung entwickelt und diskutiert.
  • Ein anderer Kurs hat sich mit der Frage, wie das Denken mit der Sprache zusammenhängt befasst und dazu eigene Konzepte entwickelt.