„Wenn man die Natur einer Sache durchschaut hat, werden die Dinge berechenbar.“ – Unbekannt

Grundideen und Zielsetzungen

Das Profil „Zukunft Naturwissenschaften“ ist primär ein naturwissenschaftliches Profil. Damit stellt es sich zwei großen Herausforderungen: Erstens sind die Anforderungen in qualifizierten Berufsausbildungen und Studiengängen mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung an Vorkenntnisse und Arbeitsmethoden besonders hoch. Zweitens sind in dem technologisch hochentwickelten Stadium, in dem sich die Menschheit heute befindet, die Lösung gesellschaftlich wichtiger und für die Zukunft bedeutsamer Fragen eng mit einem gründlichen Verständnis naturwissenschaftlicher Zusammenhänge verbunden.

Im Hinblick auf die erste Herausforderung ist es das Ziel des Profils, die Schülerinnen und Schüler in der inhaltlichen Breite und in den für die Naturwissenschaften spezifischen Lern- und Arbeitsmethoden so zu qualifizieren, dass sie nicht nur auf die Anforderungen des Abiturs sondern auch und besonders auf die nachfolgenden Bildungsgänge (Berufsausbildung oder Studium) möglichst optimal vorbereitet sind. Die Erfahrungen von Hochschulen und Universitäten zeigen, dass v. a. naturwissenschaftliche Studiengänge (einschließlich der Medizin und Ingenieurswissenschaften) in der Anfangsphase eine große Herausforderung an die Studierenden darstellen. Das Profil nimmt diese besondere Problematik des Übergangs von der Schule zum naturwissenschaftlichen Studium ganz gezielt und sorgfältig in den Blick.

Die großen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der Menschheit (Klimakrise, massive Eingriffe in ökologische Strukturen, Umgang mit nicht regenerierbaren Ressourcen, Umweltverschmutzung, Sicherung von Ernährung, Trinkwasser, Bildung und medizinischer Versorgung) für können nicht ohne ein Verständnis naturwissenschaftlicher Sachverhalte und Zusammenhänge gelöst werden. Das Profil zielt darauf ab, exemplarisch zu einigen dieser Themen das naturwissenschaftliche Hintergrundwissen bereit zu stellen, das Verständnis von Folgewirkungen über die Naturwissenschaften hinaus zu schärfen und das Urteilsvermögen so zu entwickeln, dass die Schülerinnen und Schüler zu einer sachlich fundierten Meinungsbildung und Übernahme von Verantwortung befähigt werden.

Fächerübergreifende Fragestellungen

In der Praxis sind die Naturwissenschaften auf engste miteinander verzahnt, sodass jede naturwissenschaftliche Berufsbildung ein grundlegendes Verständnis der tragenden Prinzipien aller Naturwissenschaften erfordert. Physik und Chemie sind zwei Naturwissenschaften, die im großen Umfang unsere Lebenswirklichkeit bestimmen. Darüber hinaus liefern sie Ideen, Begriffe und Konzepte, die nicht nur in der jeweils anderen Wissenschaft von wesentlicher Bedeutung sind, sondern auch Schlüssel zum Verständnis anderer Naturwissenschaften wie Biologie, Medizin, Ingenieurwissenschaften usw. beitragen. Dadurch, dass beide Fächer profilgebend sind, erhalten die Schülerinnen und Schüler in diesem Profil eine umfassende und solide Basis für jedes naturwissenschaftliche Studium.

Die in den Zielen genannten globalen Probleme erfordern neben der naturwissenschaftlichen Perspektive der beiden Fächer die gesellschaftliche Dimension. Daher kommt dem Fach Geographie innerhalb des Profils eine besondere Bedeutung zu. Die fächerübergreifende Betrachtung der zu behandelnden Problemfelder erfolgt durch die geographische Perspektive, die die Inhalte um die lokalen sowie globalen Ursachen und Folgen ergänzt und hinreichend konkretisiert.

Formale und methodische Aspekte

Der Unterricht in den Profilfächern führt zu den für das Abitur nötigen Qualifikationen. Im Seminarfach werden typische Arbeitsmethoden wie die Recherche, die Dokumentation und das Präsentieren von Ergebnissen vermittelt und eingeübt. In diesem Rahmen finden auch Teile der Berufs- und Studienorientierung statt, sodass sich auch die Vorstellungen über die sehr unterschiedlichen Berufs- und Arbeitsfelder von Naturwissenschaftlerinnen konkretisieren und so eine fundierte Studien- oder Ausbildungsentscheidung ermöglichen. Physik oder Chemie können alternativ im Abitur als Prüfungsfächer auf erhöhtem Niveau angewählt werden.

Hier finden Sie das Profilcurriculum